Der Serienkiller, der keiner war °Dan Josefsson

 

Infos:

 

Verlag:  btb Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (13. November 2017)

ISBN: 978-3442715664

Seitenanzahl: 592 Seiten

Preis: 12,00€

 

Inhalt:

 

Schweden, 1991: Sture Bergwall, ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller, wird in die geschlossene psychiatrische Einrichtung Säter nördlich von Stockholm eingewiesen. Dort macht er eine Therapie und wird mit Psychopharmaka behandelt. Im Zuge der Behandlung glaubt er, sich an schlimme Traumata aus seiner Kindheit zu »erinnern« und gesteht, als monströser Serienkiller Thomas Quick mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. Fast 20 Jahr später stellte sich heraus: seine Geständnisse waren frei erfunden. Seine Motive: verschreibungspflichtige Drogen, Geltungsbewusstsein und der Einfluss seiner Therapeutin und deren Zirkel, die glaubten, mit diesem Fall Geschichte schreiben zu können.

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 Fazit:

 

Als Leserin von Büchern über Serienmörder, kam dieses sehr gerufen. Denn ich finde es enorm spannend über Fälle und deren Mörder mehr zu erfahren. Von Sture Bergwall habe ich tatsächlich bisher noch nichts gehört. Umso mehr war ich froh über die Zusendung des Buches. Das Besondere hierbei ist die Tatsache, dass hier nicht der "Mörder" im Fokus steht, sondern das Versagen eines ganzen Systemes. Ich wollte unbedingt wissen, wie es einem Menschen gelingt über Jahre hinweg Psychologen und Polizei so zu täuschen. Denn Sture ist kein Mörder. Besonders im Vordergrund steht neben Stures gesamter Lebenslauf auch seine langjährige Psychologin Margit Norell. Dabei ist es dem Autor sogar gelungen mit Margit in Kontakt zu treten und deckte unglaubliches auf. Margit selbst war eine äußerst "besessene" und intrigierende Persönlichkeit, die bis zum Lebensabschnitt labile Menschen und andere Therapeuten sowie Psychologen manipulierte und falsche Erinnerungen introjizierte.
Jeder der dieses Buch lesen möchte muss sich im Klaren sein, dass es wahnsinnig detailliert. Nicht nur die Geschichte um Stures Vergangenheit ist hier sehr gut beschrieben, sondern auch dass ganze Versagen der Psychologen. Dies allerdings ist so detailliert, dass es auch gut 100 Seiten weniger hätte sein können. Denn manches zieht sich enorm und wird auch etwas langatmig. Zudem wiederholen sich auch Dinge. Was ich besonders interessant und Aufwertend finde, sind die echten Fotos von Sture bei den Tatorten, mit seinen Psychologen etc.. Dies lässt den Leser noch einmal intensiver in das Buch und die Geschichte eintauschen.
So schrecklich die Tatsache für die Hinterbliebenen ist, voller Hoffnung endlich dem vermeindlichen Täter ein Gesicht geben zu können, welches mit einem Schlag wieder zunichte gemacht worden ist, so wichtig ist diese Geschichte für die weitere Arbeit mit Mördern.
Dies ist wirklich eine sehr lesenswerte Lektüre und super Recherchiert.

Ich bedanke mich an dieser Stelle das Buch als Rezensionsexemplar erhalten zu haben. Meine Meinung ist völlig unabhängig von dem Erhalt des Buches!

 

Das Buch erhält von mir 4/5 Vikis.