Zornesblind (Kalkbrenner 1)- °Martin Krist
Infos:
Verlag: epubli; Auflage: 1 (8. April 2020)
ISBN: 978-3752938715
Seitenanzahl: 404 Seiten
Preis: 9,99€
Inhalt:
DÜSTER. SPANNEND. ERBARMUNGSLOS.
Kommissar Kalkbrenner wird zu einer übel zugerichteten Frauenleiche in der U-Bahnstation Potsdamer Platz gerufen. Was nach einem Milieumord ausschaut, entpuppt sich schon bald als Auftakt einer
grausigen Mordserie.
Kalkbrenner und seinem Team wird klar: In den alten Bunkern und U-Bahn-Tunneln unter Berlin lauert ein mörderisches Geheimnis!
Der erste Fall für Kommissar Kalkbrenner.
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Die Cover bei Martin sind alle eine Augenweide. Super auch, wie seine Bücher eine Einheit bilden. Jeder der schon ein Buch von ihm gelesen hat, wird einen "Martin" unter 1000 Büchern finden. Er bleibt sich treu und das liebe ich. Die Schreibweise ist in dem ersten Kalkbrenner noch eine völlig andere als seine späteren. Auf keinen Fall schlechter! Hier findet der Leser eher längere Sätze, mit Erklärungen und Hintergrundinformationen. Die Schnelligkeit wie in seinen "neuen" Werken ist hier noch nicht ausgeprägt. Der Leser merkt, dass es hierbei um einen "älteren" Martin handelt. Toll die Entwicklung sehen zu können.
Fazit:
"Zornesblind" ist der erste Band der Kalkbrenner-Serie. Unter dem damaligen Titel "Wut" war dieses Buch vertreten und wurde nun neu überarbeitet. Der Leser wird von der ersten Seite an in die Welt des Kommissaren Kalkbrenner geworfen. Man erfährt neben seinen "Fällen" immer wieder Häppchenweise etwas über sein verschrobenes Leben. Sein Verhältnis zu seiner Tochter und wie Kalkbrenner eigentlich denkt. Das Besondere hierbei ist die Tatsache, dass Martin den Protagonisten Kalkbrenner nicht einfach mit Beschreibungen in die Story einflechtet, sondern den Leser oft direkt in den Denkprozessen einbindet. Somit erfährt dieser einiges über die Emotionen, die Problemlagen, die Aussichtslosigkeit und das Hin-und-Her geworfen sein von Paul. Ich liebe diesen ruhigen, mürrischen und komplizierten Charakter.
In dieser Geschichte stellt der Thriller für mich eine eher untergeordnete Rolle dar. Ja, es gibt Tote. Ja, es wird ermittelt. Ja, es ist spannend. Jedoch war dieses Buch doch eher als eine Art Roman...Nein eher als eine Krimi zu sehen. Denn was der Leser hier viel mehr an Erfahrung gewinnt, ist Hintergrundwissen über die "Unterwelt" von Berlin. Ich fand die Reise in den tiefsten Löchern der Hauptstadt echt spannend. Hier merke ich eine wahnsinnig detaillierte Recherche, die über Jahre gedauert haben muss. Martin muss sich hier sehr akribisch mit beschäftigt haben. Denn die Liebe zu dieser Szene ist mehr als zu spüren. Die Untergrundszene zu beschreiben und darauf aufmerksam zu machen, verbunden mit einer Story ist wirklich gut gelungen. Ich brauchte eigentlich keinen Mord! Die Ermittlungen verliefen für mich eher in den Hintergrund. Ich verlor mich in dem Romanteil, der für mich schon Horror genug war. Denn allein die Vorstellung, dass es real ist und dazu in einer Stadt, in der ich schon so oft unterwegs war, macht mein Spannungsbogen perfekt.
Insgesamt ist es ein solider erster Teil von Kalkbrenner. Hier und da hätte ich mir etwas zügige Kapitel gewünscht. Auch war der Täter und das Profil, relativ frühzeitig bekannt bzw. durchschaubar, so dass die Aufklärung am Ende für mich eher unnötig war. Ich finde es jedoch Mega, anhand dieses Werkes zu sehen, wie sich ein Autor entwickeln kann. Von einem Undergrounderzähler zum Thrillerautor der höheren Klasse. Wahnsinn!
Einmal Martin immer Martin!
Ich bedanke mich an dieser Stelle das Buch als Rezensionsexemplar erhalten zu haben. Meine Meinung ist völlig unabhängig von dem Erhalt des Buches!
Das Buch erhält von mir 4/5 Vikis.
Teufelswild (Kalkbrenner 2)- °Martin Krist
Infos:
Verlag: Neopubli GmbH; 2. Edition (2. November 2020)
ISBN: 978-3753115467
Seitenanzahl: 543 Seiten
Preis: 15,99€
Inhalt:
GEFÄHRLICH. SPANNEND. TÖDLICH.
An einer Berliner Schule wird ein Lehrer erschossen. Der Verdacht fällt auf zwei Schüler. Kommissar Kalkbrenner übernimmt den Fall und stößt auf ein Geflecht aus Lügen, Intrigen und Mord
- das ihn schon bald mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Kann er sich und seine Familie schützen?
Der zweite Fall für Kommissar Kalkbrenner. Sein persönlichster Fall.
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Fazit:Ich bedanke mich an dieser Stelle das Buch als Rezensionsexemplar erhalten zu haben. Meine Meinung ist völlig unabhängig von dem Erhalt des Buches!
Das Buch erhält von mir 5/5 Vikis.
Mordskalt (Kalkbrenner 3)- °Martin Krist
Infos:
Verlag: Independently published (23. Dezember 2020)
ISBN: 979-8588487580
Seitenanzahl: 550 Seiten
Preis: 14,49€
Inhalt:
RAFFINIERT. GRAUSAM. SPANNEND.
Zwei kleine Kinder, ausgerissen von zu Hause, verirren sich im winterlichen Berlin und geraten an die falschen Freunde.
Unterdessen hat Anna als erfolgreiche Geschäftsfrau nur wenig Zeit für die Familie. Bis ihr zehnjähriger Sohn Manuel spurlos verschwindet.
In einem Nobelhotel wird Kommissar Kalkbrenner zu einem Mordfall gerufen. Die Ermittlungen konfrontieren ihn mit den menschlichen Abgründen. Und die Uhr tickt …
Der dritte Fall für Kommissar Kalkbrenner.
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Fazit:
Ein weiterer Kalkbrenner, der den Leser sprachlos zurücklassen wird. Wer Martin Krist bereits als Autor lieben gelernt hat, wird auch mit dem dritten Band nicht enttäuscht werden.Ich bedanke mich an dieser Stelle das Buch als Rezensionsexemplar erhalten zu haben. Meine Meinung ist völlig unabhängig von dem Erhalt des Buches!
Das Buch erhält von mir 5/5 Vikis.
Engelsgleich (Kalkbrenner 4)- °Martin Krist
Infos:
Verlag: epubli; 2. Auflage (31. Dezember 2018)
ISBN: 978-3746798288
Seitenanzahl: 504 Seiten
Preis: 13,99€
Inhalt:
RASANT! PACKEND! KNALLHART!
In Berlin wird Hauptkommissar Paul Kalkbrenner zu einem Tatort gerufen. Auf einem Fabrikgelände wurde der verstümmelte Leichnam einer jungen Frau entdeckt. Unweit davon befinden sich
stinkende Kloakebecken. Fassungslos müssen Kalkbrenner und seine Kollegin Sera Muth ansehen, wie eine Leiche nach der anderen aus den Gruben geholt wird.
Ist unter ihnen auch die verschwundene Merle, die von ihrer Pflegemutter Juliane Kluge verzweifelt gesucht wird?
Ein verschwundenes Mädchen. Eine verzweifelte Mutter. Eine grauenhafte Entdeckung.
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Zum Cover muss glaube ich nicht viel gesagt werden. Die KalkbrennerReihe ist optisch so miteinander verschmolzen, dass hier ein klarer roter Faden und eine eigene Krist-Handschrift erkennbar ist. Der Schreibstil ist sehr hochwertig und gut flüssig lesbar.
Fazit:
Meine Meinung zu diesem Werk? Einfach Grandios! Normalerweise reicht das hier vollkommen aus. Denn dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr losgelassen. Die Story ist für mich, nach allen bisher gelesenen Büchern von Martin, am brutalsten, eckelhaftesten und grausamsten. Die Morde die hier beschrieben werden, sind teilweise wirklich unvorstellbar, jedoch ist die Art und Weise wie Martin in Form von Kalkbrenner darauf schaut für mich das krankhafte. Denn Kalkbrenner scheint auch hier nicht wirklich was zu schocken, so dass sich seine Beschreibungen wie das Horoskop der Morgenzeitung lesen. Wirklich genial gemacht. Dazu kommen die verschiedenen Handlungsstränge, die unterschiedlicher nicht sein können. Ich habe nicht nur einmal verzweifelt versucht zu rätseln, was eine verschwundene Pflegetochter mit einer Erschießung einer völlig fremden Person in einer Halle zu tun haben könnte. Aber alle Stränge führen am Ende zusammen und ließen mich sprachlos zurück. Hier können selbst Thrillerexperten raten was das Zeug hält. Ihr werdet sicher kläglich scheitern. Für mich ein hochkarätiger Martin Krist, der hier sein Können als Autor beweist. Wirklich gut rechachiert und in sauberer Arbeit zusammengefügt. Dies ist kein Werk, welches innerhalb 3 Monaten entstanden ist.Ich bedanke mich an dieser Stelle das Buch als Rezensionsexemplar erhalten zu haben. Meine Meinung ist völlig unabhängig von dem Erhalt des Buches!
Das Buch erhält von mir 5/5 Vikis.
Märchenwald (Kalkbrenner 6)- °Martin Krist
Infos:
Verlag: epubli; Auflage: 1 (3. Dezember 2019)
ISBN: 978-3750259096
Seitenanzahl: 316 Seiten
Preis: 9,99€
Inhalt:
Zwei verlassene Kinder. Eine verängstigte Frau. Eine furchtbare Enthüllung.
Mitten in der Nacht wird Max von seiner Mutter geweckt. »Seid still«, sagt sie weinend, als sie den Zehnjährigen und seine vier Jahre alte Schwester Ellie in einen Wandschrank sperrt. »Geht zu
Opa ...«, hören die Kinder sie noch flüstern, dann fliegt krachend die Haustür auf. Ihre Mutter schreit. Ellie weint. Um sie zu beruhigen, erzählt Max ihr die Geschichte vom Märchenwald.
Während Max und Ellie auf dem Weg zu ihrem Großvater sind, erwacht auf dem Alexanderplatz eine junge Frau blutüberströmt und ohne Gedächtnis.
Im Wedding steht Kommissar Kalkbrenner vor dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere. Und der Märchenwald birgt nichts Gutes.
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Was ich an Martins Büchern so genial finde, sind die schlichten aber dennoch aussagekräftigen Cover. Auch bei "Märchenwald" übertrifft Martin sich wieder mit einem Eyecatcher, welches jeden Thrillerliebhaber sofort von den Augen ins Herz trifft. Schnelle und kurzweilige Kapitel laden zum schonungslosen Dauerlesen ein. Die Kapitel enden meist mit kleinen und teilweisen großen Cliffhangern.
Fazit:
Wer Bücher von Martin Krist kennt, wird auch mit "Märchenwald" wieder ein absolutes Lesevergnügen haben. Der Leser wird von Anfang an in einen Thriller mit einer fesselnden, widerlichen und grausamen Story hinein geworfen. Dabei übertrifft es zum Teil die menschliche Vorstellungskraft.
Geschickt verstrickte Handlungsstränge, die anscheinend nichts gemein haben, werden auf tolle Art am Ende zu einem gemacht. Zwei Kinder (4 und 9 Jahre)...ihre Mutter verschwunden, durchqueren völlig auf sich allein gestellt Berlin, auf der Suche nach ihrem Opa. Denn anscheinend hat es Mama vor ihrem Verschwinden so gewollt. Dann Herr Kalkbrenner, der Ermittler, der in zwei unterschiedlichen Fällen agiert, die auf dem ersten Blick absolut nichts miteinander zu tun haben. Und eine völlig aufgelöste Zoé, die mit einer Amnesie mitten in Berlin aufwacht und niemanden (noch nicht einmal der Polizei) trauen darf. Die erste Hälfte des Buches entspricht etwas völlig anderem als einem schönen Märchen. Denn von Kannibalismus habe ich bisher noch nicht viele Bücher gelesen. Als mich Martin zu der zweiten Leiche führte, war ich sofort in dem Film "Sieben" gefangen. Als es zum Kannibalismus weiter führte, streiften meine Gedanken den Film "Hannibal". Für mich alles grandiose Geschichten. Und Martin mitten drin! Was ich besonders schätze sind dieselben Handlungen, die aus verschiedenen Sichten erzählt werden. Zb.: Max und Ellie überqueren eine Straße und werden fast überfahren...einige Kapitel später fährt Kalkbrenner mit dem Auto und muss scharf bremsen, weil Kinder über die Straße laufen. Martin lässt in seinen Büchern die Protagonisten ab und an über den Weg laufen, welches bei mir jedes mal ein "Wow-Effekt" auslöst. Zudem bedarf Martin keiner großen, ausschweifenden Worte. Er setzt vielmehr auf eine kurze und knackige Erzählweise, die dennoch sehr Aussagekräftig ist. Zudem finde ich die optischen Reize in dem Buch sehr gut. Martin nutzt zwischendurch die kursive Schrift, um den Leser in die Gedanken des Protagonisten zu entführen.
Was mich besonders faszinierte, waren die Gefühle hinter den Kapiteln. Wenn ich mit Max und Ellie das Kapitel durchstreifte, fühlte ich mich trotz des Geschehens sicher und geborgen. Das lag vor allen Dingen daran, dass jegliche Geschehnisse mit Märchenfiguren erklärt wurden. Somit war die Welt der Kinder ein Abenteuer mit Feen, Riesen und Gnomen. Die Erwachsenenwelt jedoch war grausam und mir viel Brutalität dargestellt. Warum dennoch 4 Sterne?
Das erste Drittel las sich spannend und fesselnd, welches jedoch mit der Hälfte einige Kapitel nachließ. Es plätscherte plötzlich mit einigen Nebensächlichkeiten dahin und hätte für mich ruhig kürzer gestaltet sein können. Das Ende jedoch war plötzlich und schnell vorbei. Hier hätte ich mir gern einen "Krasse Scheiße"-Effekt gewünscht. Es war einfach vorbei ohne das es eine weitere Möglichkeit gegeben hätte, Enden zu können. Einen weiteren kritischen Punkt sehe ich an der Stelle, wo Max und Ellie an zwei Kontrolleure geraten. Der Ausgang dessen ist sehr unrealistisch und an den Haaren herbei gezogen. Denn für mich wäre hier zumindest für Ellie das Märchen vorbei gewesen! Es wirkt auf mich, als wenn Martin mit aller Macht versucht, Spannung einzubauen, welches das Buch nicht nötig gehabt hätte. Gerade in Berlin ist auch das Wiedersehen zweier Kinder nicht so einfach von statten gegangen.
Dennoch möchte ich meine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ein Märchenwald, welches nicht für Kinder geeignet und nur bei Erwachsenen mit viel Mum Anwendung finden sollte.
Ich bedanke mich an dieser Stelle das Buch als Rezensionsexemplar erhalten zu haben. Meine Meinung ist völlig unabhängig von dem Erhalt des Buches!
Das Buch erhält von mir 4/5 Vikis.