Dry - ° Neal & Jarrod Shusterman

 

Infos:
Verlag:
FISCHER Sauerländer; Auflage: 3. (22. Mai 2019)

Originaltitel: Scythe - Die Hüter des Todes
Seitenanzahl: 448
ISBN:
978-3737356381

Preis: 15,00 €
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Inhalt:

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.

Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:


Das Cover spricht mich persönlich nicht sehr an. Es sagt wenig über den eigentlichen Inhalt aus. Letztendlich würde ich eher vermuten das es sich hierbei zwar um Trockenheit handelt, jedoch in Verbindung mit Feuer. Der Schreibstil von Shusterman ist einfach grandios. Ich liebe seine Art, wie er mit Worten den Leser in den Bann ziehen kann. Es ist einfach zu verstehen und so Anschaulich beschrieben, ohne komplizierte Worte verwenden zu müssen. Das Buch ist in 5 große Teile gegliedert, welches dann die jeweiligen Kapitel enthält. Es beginnt mit einem Kapitel, welches dann den jeweiligen Tag, indem sich der Leser gerade befindet, beschreibt. Innerhalb der Kapitel gibt es Unterkapitel, welches jeweils aus der Sicht des Protagonisten geschrieben wird. Zudem bedient sich Shusterman an sogenannten "Snapshots". Sie tauchen vereinzelt in dem Buch aus und geben eine Sicht auf einzelne Schicksale in der Bevölkerung. Sind für mich sogenannte Randfiguren, die jedoch in dem Buch entscheidende Rollen spielen. Wie z.b. ein Pilot, oder eine Schulkameradin von Alyssa. Somit erfährt der Leser kleine Begebenheiten, die nebenbei geschehen aber dennoch eine tragende Rolle spielen. Die "Snapshots" sind kurz und knackig, zudem aus der Erzählerperspektive geschrieben. Ansonsten ist das komplete Buch aus der "Ich-Perspektive" der jeweiligen Protagonisten verfasst.


Fazit:


Dies ist nicht mein erstes Buch von Shusterman, welches ich förmlich verschlungen habe. Alle meine bisher gelesenen Bücher von ihm haben mich sofort gefesselt und in den Bann gezogen. Nachdem ich viel über dieses Buch gehört habe, musste ich es mir endlich holen und vor anderen Büchern lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Typisch für Shusterman ist die Tatsache, dass sich nicht lange mit irgendwelchen Floskeln oder unnützen Dingen aufgehalten wird. Direkt mit dem ersten Kapitel wird der Leser zum ersten Tag der Katastrophe geführt. Ich liebe seine Leichtigkeit, die den Leser durch seine Bücher tragen. Es passiert nahezu auf jeder einzelnen Seite irgendetwas, welches den Leser kaum Zeit zum durchatmen lassen. Auch schafft Shusterman nach fast jedem Kapitel den Leser mit einem Cliffhanger sich selbst zu überlassen. Ich hatte dabei nie das Gefühl, dass es gezwungene Cliffhanger sind. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. 

In diesem Buch geht es für mich um 3 Hauptprotagonisten, und sogenannte Teilprotagonisten, die im Laufe des Buches sich der "Gruppe" von Alyssa anschließen. Ob aus der Not heraus oder gezwungener Maßen.

 

Die Protagonisten sind zwischen 9-19 Jahre alt und völlig unterschiedlich im Charakter.

Alyssa, für mich als sympathische Hauptfigur wirkt anfänglich sehr Naiv und Lebensfremd. Sie hat ein großes Herz, welches ihr leider oft im Wege steht und die Gruppe in Gefahr bringt. Als große Schwester ist sie sehr besorgt um ihren kleinen Bruder Garrett. Ich finde dass Alyssa in diesem Buch die größte Entwicklung durchmacht.

Garrett ist der süßeste von allen. Er schafft mit seiner kindlichen Art soviel Realismus hereinzubringen, dass Erwachsene auch von Kindern viel lernen können.

Kelton ist eher der Außenseitertyp. Schräge Eltern, schräge Hobbys, schräge Gedanken machen das Bild komplett. Er ist ein Nerd der "Weltuntergangsszenarien". Er hat viel, aus unserer jetzigen Perspektive, unnützes Wissen, welches sich jedoch in deren Situation als zum Teil sehr Hilfreich erweist. Hinter seinem äußeren harten Kern steckt jedoch ein sehr weicher Charakter. Für mich nahezu noch ein Kind, welches trotz der vielen Vorbereitungen nicht bereit ist dem "Untergang der Welt" entgegen zu treten. Aber wer ist das schon?

Jaqui ist der harte typische Einzelgängertyp. So was braucht jedes Katastrophenbuch. Ich mochte sie gern, denn sie hat die Gruppe belebt.

Henry ist für mich der typische Egoist. Ich dachte echt, dass er am Ende des Buches evtl. noch eine angenehme Seite von sich zeigen wird. Jedoch hat sich Shusterman gedacht, dass er durch und durch das "Arschloch" ist.

 

Auch wenn das Buch für mich "leider" ein HappyEnd hat, ist es ein wirklicher Genuß es zu lesen. Ja ich hätte mir den Schluß sehr gerne anders gewünscht. Denn ich finde es darf auch mal furchtbar Enden! Und in diesem Fall hätte ich gerne den "Schuss" gelesen. Ich bin kein Sadist aber habe oft das Gefühl, dass die Autoren ihre Leser nicht verärgern wollen. Aber gerade sowas macht auch das Lesen aus. Sich mit unangenehmen Dingen auseinander zu setzen. Dennoch für mich ein richtig tolles Buch gewesen,w elches ich wärmstens an junge Erwachsene bzw. Jugendliche weiter empfehlen kann. 

Das Buch erhält von mir 5/5 Vikis